Kommunikation

Gesundheit und Resilienz 

Ich liebe Geschichten, 

weil sie mich tief berühren und durch ihr bildhaftes Wesen tröstende und heilende Kräfte entwickeln können.

 Mögen sie zu Liebe, Freude und Erkenntnis beitragen. 

 

Das schöne Herz    

             

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten.


Der junge Mann war sehr stolz und prahlte laut über sein schönes Herz. Da tauchte plötzlich ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer, an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten.


Die Leute starrten ihn an: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ -„Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen."


Die Menge lauschte ernst, als der Alte weitersprach: "Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es meinen Mitmenschen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich einige  raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.                                                                                                                                                                           
Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. - Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“


Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Langsam ging er auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an.


Der alte Mann nahm das Angebot an und setzte es in sein Herz. Dann nahm er ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde im Herzen des jungen Mannes. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.


Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich herzlich und Seite an Seite gingen sie weg - und ließen die betroffen schweigende Menschen zurück.

                                                 Verfasser unbekannt

Der Sinn des Lebens


Ich weiß nicht, was der Sinn des Lebens ist.

Gelehrte Menschen diskutieren darüber.

Niemand weiß es wirklich.


Ich weiß, dass ich mich entscheiden kann, welchen Sinn mein Leben hat.

Ich bin auf der Reise dieses Lebens um Erfahrungen zu machen,

lebendig zu sein, mich selbst kennen zu lernen.


Ich bin dankbar für jede Erfahrung,

für jedes Mal, wenn ich Dinge getan habe, die ich nicht wollte,

für jedes Mal, wenn ich "Ja" sagte und "Nein" meinte,

für jedes Mal, wenn ich verletzt war oder andere verletzt habe,

für jedes Mal, wenn ich nicht auf meine innere Stimme gehört habe,

wenn ich traurig war und mich als Opfer sah.


Ich bin dankbar für jede Erfahrung,

für jedes Mal, wenn ich ein kleines mutiges "Nein" sagte und damit "Ja" zu mir selbst,

für jedes Mal, wenn ich bereit war die Konsequenzen anzunehmen,

anfangs vorsichtig und zaghaft,

manchmal ein Schritt vor und zwei zurück.


Und gleichzeitig wuchs langsam mein Vertrauen,

ein zartes Pflänzchen,

es brauchte viel Nahrung und Fürsorge,

jetzt ist es eine blühender Strauch,

bereit anderen Schutz zu spenden.


All diese Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, 

der ich jetzt bin,

sie haben mich gelehrt mitzufühlen und verbunden zu sein,

mit anderen Menschen und mit mir selbst,

sie helfen mir jetzt zum Wachstum und zum Glück vieler Menschen beizutragen.


Heute ist mir dies Sinn genug.

Danke. 

                                              Nicole Leipert-Knaup